Unsinnige wie unnötige Fördermaßnahmen
der Jobcenter zur Wiedereingliederung von erwerbslosen Leistungsbeziehern
Ganz vorne weg, möchte ich nicht behaupten, dass alle Förder- u. Weiterbildungsmaßnahmen „für die Katz“ sind. Dies wäre anmaßend und würde nicht zu meinen positiven Erfahrungen passen.
Nichts desto Trotz
Bei unserem letzten HAI – Treffen diskutierten wir über die (meiner Meinung) nach, sehr oft schwachsinnigen, unnötigen und teuren Maßnahmen der Jobcenter und der Arbeitsagenturen, die nur dazu dienen, Statistiken zu manipulieren und die betroffenen Leistungsbezieher zu disziplinieren. Der Anlass war ein konkreter Fall einer jungen Frau, die im Bezug von ALG II steht. Sie musste von heute auf morgen per Unterschrift, einer Maßnahme zustimmen. Obwohl sie jahrelang gerade in dem Bereich gearbeitet hat, auf welchen sich die Maßnahme bezieht. Frei nach dem Motto: „Perlen vor die Säue werfen“ oder „Eulen nach Athen tragen“. Denn wirklich Neues wird sie in dieser Maßnahme nicht lernen.
Meines Erachtens werden hier Steuergelder, in veruntreuender Weise, an die „Armutsindustrie“, umverteilt.
Und dies geschieht in vielfältiger weise, nach wie vor auch in den Jobcentern der Stadt Heilbronn und des Landkreises, sowohl in der Arbeitsagentur Heilbronn, auf den sich die o. g. Situation bezieht.
Dies sind skandalöse Zustände, die nicht mehr hinzunehmen sind. Gleichzeitig ist die Sanktionsfreudigkeit der Jobcenter und Arbeitsagenturen besonders im Bereich der Hartz IV beziehenden leistungsberechtigten Menschen, wohl noch nicht am oberen Ende angelangt. Obwohl der Regelsatz schon unsanktioniert, kaum zum Leben ausreicht.
Möglichkeiten der Mitsprache bzgl. von Maßnahmen, sind begrenzt. Bei unter 25Jährigen soviel wie gänzlich ausgeschlossen. Ablehnung geht schon mal gar nicht. Auch hier sehe ich das Problem, dass Menschen durch existenzbedrohende Sanktionsandrohungen entmündigt, demoralisiert und klein gehalten werden.
Wer glaubt, dass es uns besser geht, wenn wir einen Teil der Menschen zu unmündigen, ängstlichen Duckmäusern erziehen müssen, der sollte sich überlegen, in welchem Jahrhundert er lebt.
Heilbronner Arbeitslosen Initiative – HAI –
Für die Stadt und den Landkreis Heilbronn
Alois Muth